Das Mekongdelta wird in Vietnam auch Neundrachenflussdelta genannt. Dieser Name entstand in Anlehnung an die neun Nebenflüsse des Mekongs. Der Mekong entspringt im tibetanischen Himalaya und wird im Flachland zu einem breiten Strom. In Südvietnam mündet er dann in einem Netz von Flussarmen, die durch einige Kanäle verbunden sind, in das Südchinesische Meer. Die Region ist die Reiskammer Vietnams. Neben Reis werden hier hier aber auch Früchte, Gemüse Kokosnüsse und Zuckerrohr angebaut. Es gibt darüber hinaus Orchideenplantagen und Fischfarmen. Neben den landwirtschaftlich genutzten Flächen dominieren Mangrovensümpfe und eine üppige tropische Vegetation das Landschaftsbild.
Dabei gehen Natur- und Kulturlandschaften im Mekongdelta eine harmonische Verbindung ein. Harmonisch und friedlich gestaltet sich auch das Miteinander der verschiedenen Ethnien. Hauptsächlich besteht die Bevölkerung des Mekongdelta aus Vietnamesen. Sie leben hier friedlich mit den Khmer, den Cham und den Hoa zusammen. Neben Buddhisten, Anhänger des Cao Dai, des Hoa Hao, und katholische Christen leben hier auch Muslime.
Auf den schwimmenden Märkten kann man alles was im Mekongdelta angebaut und geerntet wird kaufen. Die Kähne und Boote sind bis zum Anschlag beladen. Neben köstlichen Tropenfrüchte wie Mango, Ananas oder Bananen, findet man aber auch Gemüse, fangfrischen Fisch, Reis oder Kokosnüsse.
Noch heute leiden viele Vietnamesen im Mekongdelta an den Spätfolgen von Agent Orange. Neugeborene kommen auch drei Generationen nach dem Einsatz durch das amerikanische Militär im Vietnamkrieg mit schweren Fehlbildungen zur Welt.
Für mich ist das Mekongdelta eine faszinierend Landschaft mit liebenswürdigen Menschen. Am besten erkundet man das Mekongdelta vom Wasser aus, aber auch abseits der Wasserwege gibt es interessantes zu entdecken.