Michael Zwingmann ist ein renommierter Künstler aus Hannover, dessen bildhauerisches Anliegen ist es, schwer Vorstellbarem eine greifbare Form zu geben. Transportmittel seiner Botschaften ist unter anderem Asphalt, der Stoff aus dem unsere Straßen sind.
Seine Kunstwerke entsprechen nicht den typischen Anforderungen für Vitrinen. Sie sind eher unkonventionell, geheimnisvoll und nehmen oft die Form von ausladenden, mehrteiligen Installationen an, die an öffentlichen Orten wie Parks zu finden sind. Oberflächlich betrachtet sehen sie aus wie Steinskulpturen. Bei der Berührung entpuppt sich das Material allerdings als Asphalt, jener Stoff, der im Straßenbau Verwendung findet. Michael Zwingmann verleiht diesem Stoff eine völlig neue Dimension in seiner Kunst und schafft es dadurch, die Betrachter zum Nachdenken zu bringen.
Gussasphalt ist eine dichte Masse aus groben und feinen Gesteinskörnung sowie Füller und Bitumen, welches hohlraumarm zusammengesetzt ist. Da Gussasphalt im heißen Zustand gieß- und streichfähig ist, bedarf es bei der Verwendung keiner Verdichtung. Durch wahlweises Schleifen der Oberfläche entstehen so eindrucksvolle Terrazzo-Effekte, die vielfache Gestaltungsvarianten ermöglichen.
Michael Zwingmann studierte Freie Kunst an der Fachhochschule Hannover, ging für ein Studienjahr nach Indien und unternahm später Studienreisen nach Korea, Japan, Nepal und in die USA. Er war an Ausstellungen in Norwegen, Korea, Japan, Italien, Ungarn, England und Deutschland beteiligt. Zurzeit arbeitet er neben seiner künstlerischen Tätigkeit als künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Braunschweig.
Für mich war es eine großartige Erfahrung Michael Zwingmann während einer seiner kreativen Schaffensphasen zu begleiten. Die Bilder entstanden 2019 im Rahmen eines Fotoreportage-Workshop mit Prof. Rolf Nobel.