Thaipusam ist ein hinduistisches Fest, das von Tamilen am Vollmond des tamilischen Monats Thai gefeiert wird. Der Name „Pusam“ bezieht sich auf einen Stern, der während des Festes seinen höchsten Punkt erreicht. Thaipusam wird zu Ehren von Lord Subramaniam, auch bekannt als Lord Murugan, gefeiert. Lord Subramaniam ist ein Gott, der für Tugend, Jugendlichkeit und Kraft steht und als Vernichter des Bösen gilt. Die Gläubigen tragen Milchtöpfe, manche durchbohren sich die Zunge und Wangen. Einige Männer tragen Kavadis auf ihren Schultern, die bis zu 50 kg wiegen können. Ihre Familienangehörigen unterstützen sie dabei.
Das Fest erstreckt sich normalerweise über zwei Tage. In Singapur ziehen die Teilnehmer vom Sri Thendayuthapani Tempel zum Layan Sithi Vinayagar Tempel. Die Prozession beginnt um Mitternacht. Während der gesamten Nacht und des gesamten Tages zieht eine Gruppe von gläubigen Menschen in mondgelben Gewändern schweigend durch die abgesperrten Straßen zum Tempel. Diejenigen, die sich nicht mit Haken und Spießen kasteit, tragen silberne Töpfe mit Milch als Opfergabe für die Götter auf ihren Köpfen. Vor dem Marsch gleicht der Sri Thendayuthapani Tempel einem riesigen Piercingstudio. Ich habe die Bilder im Jahr 2013 und 2017 jeweils von 22 Uhr bis 4 Uhr morgens im Sri Thendayuthapani Tempel aufgenommen.
Für mich ist es immer wieder eine großartige Erfahrung während Thaipusam in die fremde Welt der Gläubigen einzutauchen und ihre Freundlichkeit zu erfahren. Die Auswahl und Zusammenstellung der Bilder erfolgte 2019 im Rahmen eines Fotoreportage-Workshop mit Prof. Rolf Nobel.